Abschied von Jerusalem

Roman. Berlin (Rowohlt) 1995

Klappentext und Pressestimmen

„Irgendwann werde ich die Geschichte der letzten Wochen erzählen müssen und dann wäre es gut, darauf vorbereitet zu sein, plausible Gründe und eine Antwort auf jede mögliche Frage zu haben“. Er ist ihre jüngste Liebe: der attraktive Sivan, der angeblich als Übersetzer für ein UNO-Filmteam in den besetzten Gebieten arbeitet. Auf der Suche nach ihrer jüdischen Identität ist die Österreicherin Dvorah nach Jerusalem gekommen, wo sie sich in den wesentlich jüngeren Mann verliebt. Doch wieso schweigt er sich über so vieles aus, blickt sich stets und überall ängstlich um? Ist er vielleicht gar kein Armenier, wie er vorgibt? Aus dem erotischen Abenteuer entwickelt sich eine zutiefst ambivalente Leidenschaft, die versetzt ist mit Faszination und Angst, Glück und unterschwelliger Gewalt.

Es ist ganz außerordentlich, wie das schillernde Leben in diesen Mauern und Gassen eingefangen wird. Es ist ein fesselnder Roman, geschrieben mit politischer Sensibilität und psychologischer Hellsicht.Benedikt Scherer im Tages-Anzeiger

Kurt Bartsch in Neue Zürcher Zeitung: Der Roman erzählt mit einer die Dynamik der Ereignisse bis in die Landschaftsschilderungen hinein einfangenden Sprache von dem Ineinander von privater und allgemeiner Geschichte… Der Roman erzählt aber auch von der Irritation  der scheinbar unerschütterlichen Position der Ich-Erzählerin.

Karl-Markus Gauß in Die Presse: Der Roman ist vieles zugleich: eine gewagte, nicht unproblematische Liebesgeschichte, eine quälende Suche nach der Vergangenheit einer österreichischen Familie, ein subjektiver Kommentar zum israelisch-palästinensischen Konflikt – und vor allem ein farbenprächtiger Stadtroman, dessen schillernde Hauptgestalt und faszinierender Held Jerusalem heißt.

Schalom Ben-Chorin in Die Welt:  Immer wieder schildert sie die Stadt (Jerusalem) in glühenden Farben und wunderbaren Metaphern und läßt den Leser so die Faszination spüren, die von dieser eigenartigen Metropole ausgeht… In diese Szenen von Haß und Gewalt leuchtet immer wieder die unfaßbare Liebe des ungleichen Paares Sivan und Devora wie ein schwaches Licht in der friedlosen Nacht eines offensichtlich unlösbaren Konflikts.

Taschenbuch

Reinbeck (rororo) 1996
Neuauflage München (dtv) 2005